Schützenhilfe. Kriminalroman

Das fabelhaft besonnte Quartier leerte sich: Zuerst flüchteten die gutsituierten Paare mit ihren Hunden, dann zogen die Familien weg, und mit ihnen verschwanden die Kinderwagen, die Fahrradanhänger und das Geschrei und Gelächter in den Gassen. Zurück blieben die älteren Herren in den Obergeschossen, denen die ehrwürdigen Bauten auf dem Papier gehörten, und die Damen mit ihren Katzen, die im ersten Geschoss logierten, und die Einzelgänger, die in den winzigen Nebenwohnungen hausten und für die das Leben ohnehin und überall aus einem Kampf ums Überleben bestand.

Bis dann die Mietpreise fielen. Darauf erwog mancher Krämer oder Lebensberater, manche Fussreflexzonenmasseurin oder Friseurin sich in einer leeren Erdgeschosswohnung einzurichten. Das Quartier belebte sich neu.

Ich wohnte damals in Langnau und brauchte eine Adresse in Bern. Was lag näher, als mir eine günstige Wohnung zu mieten und darin die Agentur einzurichten? Ich fand eine, die lag in einer Seitengasse in der Matte. Die wenigen Akten verwahrte ich in der Küche, in Metallkoffern auf Rädern, so konnte ich sie rasch und mit wenig Aufwand in Sicherheit rollen.


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