Die Wohlanständigen. Ein Tanner-Kriminalroman
Michel rieb sich die Hände.
Ja, diese Woche hat gut angefangen. Tanner ist auch noch nicht da, also muss ich mir nicht auch noch seine Kommentare zum neuen Fall anhören.
Er überquerte das Bahngleis und sah, dass die Seepolizei gerade am langen Schiffslandungssteg anlegte.
Das läuft ja wie am Schnürchen, dachte er, beschleunigte seine Schritte und erreichte das Boot nach wenigen Augenblicken.
An Bord waren zwei Beamte der Seepolizei. Sie stellten sich als Schaller und Bodmer vor. Der dritte war Luisier, der Taucher. Er war gerade dabei, sich für den Tauchgang bereitzumachen.
Michel stieg ins Schiff und erklärte den Kollegen die Sachlage. Schaller, der die drei Seen hier schon seit Jahrzehnten befuhr, meinte, dass es nicht die Strömung im See gewesen sein konnte, die den Leichnam ans Ufer des Strandbads gespült hatte. Die Strömung des Sees hat mit dem Durchfluss der Flüsse zu tun und verläuft grundsätzlich in dieser Richtung.
Er zeigte mit dem ausgestreckten Arm den Strömungsverlauf.
Es muss der nächtliche starke Wind gewesen sein. Und deswegen kann man unmöglich sagen, wo der Tote in den See gelangt ist. Im Prinzip von Nordosten, denn der Sturm gestern blies aus nordöstlicher Richtung.