Wintertauber Tod. Ein Tanner-Kriminalroman
Zimmer fünf. Unser bestes Zimmer.
Dies blieben die einzigen Worte, die Marnier sprach. Tanner erhob sich, verabschiedete sich und suchte Zimmer fünf. Nachdem er geklopft hatte, rief ihn eine matte Stimme herein.
Tanner stellte sich vor und sprach sein Beileid aus. Er war überrascht, wie distinguiert und vornehm sie gekleidet war. Sie sah aus wie eine Dame von Welt, worauf er überhaupt nicht gefasst gewesen war. Offenbar war sie aber krank – dies legte zumindest ihre auffallende Blässe nahe. Vorsichtig erkundigte er sich nach ihrem Befinden. Sie sprach exzellent deutsch, wenn auch mit starkem Akzent, und antwortete ziemlich offen.
Ja, ich bin krank. Ziemlich krank sogar. Und das alles ist so, hmm, so schlimm, so niederschlagend, dass es mich vollends umbringen wird. Wo soll ich nur anfangen?
Tanner wusste nicht genau, was sie damit meinte. Er schwieg jedoch, bis sie weitersprach.
Ich weiß, Sie wollten meinem Bruder helfen, André zu finden. Ich bedanke mich bei Ihnen.
Erst jetzt schaute sie ihn richtig an. Vielmehr: Sie musterte ihn regelrecht. Tanner hielt ihrem Blick stand. Dann wandte sie ihren Blick wieder ab.