Wintertauber Tod. Ein Tanner-Kriminalroman
Nein, nein, das ist bloß eine Art Spitzname. Eine Unart in dieser Gegend, und im Gastgewerbe sowieso. Jeder Vorname wird verkürzt. Richtig heißt sie Solveig. Ihre Mutter ist nämlich aus Schweden. Der Vater ist Wiener. Oder Russe, der in Wien lebt, oder so ähnlich. Also, wie gesagt, sie heißt Solveig. Aber in der Hektik unseres Betriebs ist der Name zu lang. Auch auf der Serviceliste hat er kaum Platz. Ah, hier ist der Zettel ja.
Tanner bedankte sich und verließ das Restaurant.
Solveig Sanders.
Tanner murmelte den Namen ein paar Mal vor sich hin.
Solveig, du hast einen schönen Namen, und du bist ein kluges Kind.
Auf dem Heimweg versuchte er sie zu erreichen, doch es nahm niemand ab, und es gab auch keinen Anrufbeantworter.
Den Nachmittag verbrachte Tanner bei den beiden Schwestern im neuen Kommunikationszentrum, wie sie es neuerdings nannten. Um die beiden etwas abzulenken, schlug er vor, gemeinsam einen Namen für das neue Café zu suchen. Vorerst konnten sie sich aber noch auf keinen einigen.