Wintertauber Tod. Ein Tanner-Kriminalroman

Der nächste Morgen brachte den dreizehnten Tag seit dem Verschwinden von André Tillieux. Er war zwar tot, aber Tanner benutzte immer noch trotzig diese Zeitrechnung. Er begann mit dem Studium der Fotografien, die er von den blutigen Zeichen bestellt hatte. Ein Bote, beauftragt von Michel, hatte sie ihm ziemlich früh am Morgen vorbeigebracht. Den gleichen Satz Bilder hatte der befreundete Semiotiker erhalten und versprochen, sich so schnell als möglich an die Arbeit zu machen.

Tanner pinnte die großen Fotos an die Wände seines beeindruckend langen Flurs und stellte die Beleuchtung hell. Zum ersten Mal sah er alle Zeichen versammelt. Sein spontanes Gefühl, dass es sich um ein und dieselbe Handschrift handelte, bestätigte sich erneut und auf einen Blick. Egal, ob der Täter die Zeichen irgendwo abgekupfert oder sie selber geschaffen hatte, eine persönliche Note war deutlich zu erkennen. Sich nach gleicher Struktur wiederholende Bögen, Schwünge und andere malerische Eigenheiten waren zwingende Indizien dafür, dass sämtliche Zeichen aus einer Hand stammten.