Die Wohlanständigen. Ein Tanner-Kriminalroman
Endlich ging die Türe auf. Sie traten ein und schlossen das schwere Eingangstor. Ein verschlungener Weg führte durch einen ziemlich verwachsenen, parkähnlichen Garten. Der Weg mündete in einen Kiesplatz vor einer dreistöckigen alten Villa.
Lena blieb stehen.
Aha, so kann man also auch wohnen, nicht schlecht. Und das mitten in der Stadt.
Michel nickte grimmig.
Mit einem Messer im Rücken hat man nichts mehr davon.
In diesem Augenblick öffnete sich die schwere Eingangstür. In der Tür erschien mit schwerfälligen Schritten eine Frau, die sich auf einen Stock stützte. Ihre Haare, die leicht fettig wirkten, waren nachlässig zu einer Art Dutt zurückgebunden. Ihr Gesicht war aufgedunsen, als ob sie starke Medikamente nehmen musste.
Wer sind Sie? Was wollen Sie?
Michel trat näher, stellte sich vor und zeigte seine Dienstmarke.
Und was wollen Sie denn hier?
In ihrem Tonfall schwang deutlich die Botschaft mit, dass sie in einer Sphäre lebte, die mit der Welt der Polizei rein gar nichts zu tun hatte. Allein das Auftauchen Michels schien für sie ein gesellschaftlicher Fauxpas zu sein.