Garibaldis Fuss. Aus dem Leben des Homöopathen Samuel Zopfy 1804-1890
«Also, dann kommt.»
Er geht voran ums Haus, am Garten vorbei. Im Gras unter dem Baum liegt ein Apfel. «Lies ihn auf», sagt er zum Buben. «Ist besser für die Zähne als das Schleckzeug von der Kilbi.»
Der Bub rümpft seine Rotznase, bückt sich widerwillig nach der Frucht. Agatha steckt sie in die Tasche ihrer Schürze. «Danke, Herr Doktor.»
Zopfy öffnet im Behandlungszimmer ein Fenster, stösst einen Laden auf. Licht fällt herein, frische Luft. Der Tisch ist überstellt mit Schalen, Gläsern, einem Mörser und dem Mikroskop. In einer Vitrine reihen sich Flaschen und Fläschchen mit Etiketten, das Büchergestell daneben ist vollgestopft mit ledergebundenen Werken, Papierbündeln und Manuskripten, auf denen Staub lagert. Beim Fenster zappelt eine Fliege in einem Spinnennetz. Man müsste aufräumen, vieles fortwerfen. Er mag nicht, ist müde, alt. Die gute Anna Maria, die hier Ordnung geschaffen hat, verstorben. Nach über fünfzig Jahren Ehe.
Zopfy schiebt eine Bohrmaschine mit Tretrad zur Seite, bedeutet dem Jungen, auf dem Stuhl daneben Platz zu nehmen. Er fährt ihm übers Haar. Bälzli zieht den Kopf ein, wischt sich mit dem Handrücken den Rotz von der Nase.