Auf der Suche nach dem verlorenen Schnee. Erzählungen und Essays

Mein Grossvater und meine Grossmutter hatten ein Service, das mit seiner Imposanz sogar dasjenige der Toni Mihels schlug. Ein Service mit Geschichten aus Tausendundeiner Nacht. Dieses unendliche Geschirr brachte es fertig, dass der Kaffee bei Grossvater und Grossmutter eine nebensächliche Bedeutung zu haben schien. Musste nicht jeder Dummkopf, der einmal bei meinem Grossva­ter, mei­ner Grossmutter zum Kaffeetrinken war, denken, der Kaffee sei nur ein schlechtes, schäbiges Wässerchen verglichen mit einer einzigen Tasse von Tausendundeiner Nacht? Und erst recht alle tausendundeine Tassen, die man in­einan­der schachteln konnte wie die Geschichten Schahrasads, so, dass am Ende nur eine gigantische Tasse da war, welche die ganze orientalische Welt zeigte: Kalifen und Sultane, Karawanen und Kamele, die Krümmung der Säbel und der schnabelartigen Pantoffeln, die Furchtbarkeit der Dschinnen, die aus Korbflaschen quollen und aus Flaschenhälsen rauchten, die Liebesstellungen von Schahriyar und Schahrasad.